Orthodoxe Kirche
Christus ist erstanden von den Toten, Er hat den Tod durch den Tod überwunden, und denen in den Gräbern das Leben geschenkt!
Auferstehungstropar zum Osterfest
In der Menschwerdung Jesu Christi, des Sohnes Gottes, offenbart sich Gott in Seiner ganzen Liebe: Er liebt die Welt so sehr, dass Er dem Tod nicht das letzte Wort lassen will, sondern das Leben für alle in Fülle. Im Tod und der Auferstehung Seines Sohnes öffnet Er den Weg zum ewigen Leben und die Pforten des Paradieses und lädt jede und jeden ein, sich auf diesen Weg zu machen. Die Kirche als Gemeinschaft derer, die auf diesem Weg sind, hat im christlichen Osten – in Ost- und Südosteuropa, in Kleinasien, Nordafrika und dem Nahen Osten – von Anfang an eigene Formen gefunden, das Leben in der Nachfolge Jesu Christi zu gestalten und zu entfalten. So sind die in diesen Ländern seit jeher beheimateten Ortskirchen den frühchristlichen Traditionen sowie der Theologie und den Weisungen der Kirchenväter sehr verbunden, sie bewahren und leben sie bis zum heutigen Tag. Gemeinsam verstehen sie sich als die eine Orthodoxe Kirche, die mit etwa 300 Millionen Gläubigen weltweit die zweitgrößte christliche Kirche ist.
Die orthodoxe Kirche in Österreich
In Österreich gab es über die Jahrhunderte hinweg stets Kontakte zur Orthodoxie. So heirateten bereits in der Zeit der Babenberger und auch danach mehrere österreichische (katholische) Herzöge byzantinische (orthodoxe) Prinzessinnen, welche dann mit ihrem Gefolge nach Österreich kamen. Griechische Kaufleute siedelten sich in Wien vor allem nach der zweiten Belagerung der Stadt (1683) an und übernahmen den Orient-Handel zwischen Österreich und dem Osmanischen Reich. Später fielen auch verschiedene, mehrheitlich orthodox besiedelte Gebiete in das österreichische Herrschaftsgebiet, insbesondere im heutigen Serbien, Rumänien und der Ukraine.
Mit der Kathedrale zur Hl. Dreifaltigkeit und der Kirche zum Hl. Georg wurden Ende des 18./Anfang des 19. Jhds die ersten beiden orthodoxen Kirchen in Wien errichtet. Als eine im Staatsgrundgesetz von 1867 in Österreich staatlich anerkannte Kirche werden ihre äußeren Rechtsverhältnisse heute auf Basis des im Jahr 1967 erlassenen „Orthodoxengesetzes“ geregelt. Zum jetzigen Zeitpunkt leben in Österreich laut Schätzungen etwa 600000 orthodoxe Christen.
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